Donnerstag, 31. August 2017

Tag 24 - Auf zum Lake Tahoe

Nachdem wir nun einen Tag länger als geplant im Lassen Volcanic Nationalpark waren, als geplant, mussten wir heute eine lange Fahrstrecke in Kauf nehmen - knapp 300 km und 5 h reine Fahrzeit - eine reine Überführungsetappe.

Wir ließen den Tag dennoch ruhig angehen. Der Campingplatz leerte sich kurioserweise komplett, bis wir die einzigen waren. Und nach einem letzten ausgedehnten Frühstück am Summit Lake brachen wir um 11 auf, um den Nationalpark zu verlassen.



Einfacher gesagt als getan - hinter jeder Biegung des "Scenic Byway" tat sich ein neuer fantastischer Blick auf und nach einer Dreiviertelstunde stoppten wir an den "Sulphur Works" - ähnlich wie gestern bekam man hier direkt an der Strasse noch einmal Fumarolen und Mudpots zu sehen.







Dieser Nationalpark ist bislang das ungeahnte Highlight der Reise. Rein theoretisch lässt er sich in einer Stunde durchfahren und selbst das wäre schon faszinierend. Praktisch allerdings sollte man ein paar Tage Campen und die Trails erwandern. Für jeden der einmal hier in der Nähe sein sollte eine absolute Empfehlung.

Und dann war es soweit - die Cascade Range lag hinter uns und wir fuhren weiter,  zunächst 90 Minuten nach Susanville, später rein ins trockene, landschaftlich komplett andere, Nevada für noch einmal 90 Minuten Richtung Reno. An beiden Orten war leider nur der Walmart das primäre kurze Ziel für eine Pause - für mehr war keine Zeit.

Am Ende ging es dann noch durch Carson City, bevor wir gegen 19 Uhr, zurück in Kalifornien, in South Lake Tahoe ankamen. Noch fix die Abwassertanks entleert und am Ende waren wir 20 Uhr auf der Campsite.

Die beiden Kleinen hatten natürlich heute nix zu tun - sie saßen die ganze Zeit im Kindersitz. Und der Unmut darüber war auch während der langen Fahrt den beiden von Zeit zu Zeit anzumerken. Umso mehr tollten sie dann abends im Wohnmobil herum - nicht gerade immer zu unserer Freude. :) Aber verübeln kann man es Ihnen die Energie nach der Fahrt nun auch nich wirklich und so schliefen sie erst um 10 ein - mehr gibt es zur heutigen Etappe nicht wirklich zu erzählen.

Tag 23 - Lassen Volcanic Nationalpark

... und wir bleiben doch noch einen Tag länger. :)

Früh klingelte der Wecker und nach kurzem Austesten der Schlummerfunktion standen wir um 8 auf, machten ein kurzes Frühstück und reservierten noch schnell einen anderen Stellplatz, der für die nächste Nacht noch frei war - praktischerweise den unserer Nachbarn, die uns gestern Abend noch Feuerholz überließen. Im kurzen Smalltalk waren sie ganz begeistert von unserer Route, gaben uns noch ein paar Tips und dann - entschuldigten sie sich bei André für ihren Präsidenten! Wir hatten ja bis auf den einen Republikaner, der Trump auch nur bedingt mochte, bislang nur Trump-Gegner im Gespräch, aber eine Entschuldigung für sein Benehmen, Verhalten und Präsidentschaft gabs bislang noch nicht :) Und so wurde aus dem Smalltalk dann doch noch ein längeres, tolles Gespräch und André hätte es gerne weitergeführt, aber wir mussten los.

Es sollte zur "Bumpass Hell" gehen - ein kleines Gebiet im Nationalpark, in welchem Fumarolen zu sehen sind - ein eindeutiges Zeichen, dass wir uns auf aktivem vulkanischem Gebiet bewegen. Aber bis dahin sollte es noch ein Stück Weg sein. Zunächst eine halbe Stunde Fahrt auf dem Scenic Byway, der nicht unsonst diesen Namen trägt. Immer wieder gab es herrliche Blicke auf den Lassen Peak und die umliegende Landschaft zu sehen.



Um 10 erreichten wir dann den Parkplatz und Gustav machte alsbald wieder deutlich, dass Wandern wohl nicht so sein Ding ist. Also ab in die Manduca und es dauerte nicht lange und er schlief ein.




Greta hingegen hatte Spass - wanderte alleine, Griff ab und zu zur Hand, wenn es ihr zu "gefährlich" wurde und untersuchte den Weg - herrlich. Bei dem Tempo allerdings wären wir abends noch nicht angekommen, also kam sie auf die Schultern. Und nach 2 km und vergangenen 80 Minuten erreichten wir die "Bumpass Hell" - die sich als Mini - Yellowstone entpuppte.





Überall roch es natürlich nach Schwefel, hier und da stieg Dampf auf und die kleinen Seen brodelten - stellenweise laut Informationsschildern mit über 100°C - faszinierend.




Auf dem Rückweg machten wir dann öfter Pause und trugen beide die ganze Zeit. Diesmal durfte Greta in die Manduca abrüsseln. Dann gab es Mittag und wir fuhren zurück, vorbei an unserem Campground zum Manzanita Lake, den wir kurz besichtigten und im Shop noch eine Flasche Wein für heute Abend holten.




Danach war Baden an unserem kleinen See angesagt.


Nach Sonnenuntergang gingen wir nochmal zu der Stelle von gestern um die Dämmerung zu erleben - heute war es allerdings nicht ganz so entspannend wie gestern. :) Dafür schliefen beiden dann recht schnell ein. Und morgen verlassen wir dann den Nationalpark und damit die Gebirgskette der Cascade Range mit ihren zahlreichen aktiven und inaktiven Vulkanen und interessanten Landschaften (aber wir sehen sie ja in 12 Tagen im Coast Starlight wieder).

Wir brechen auf zum Lake Tahoe, auch wenn wir extrem Lust hätten, noch den Lassen Peak zu erklimmen - vielleicht mal in 10-20 Jahren...


Mittwoch, 30. August 2017

Tag 22 - Die erste Wanderung

Auch wenn die Campsite hier auf den ersten Blick nicht schön zu sein scheint, sind wir dennoch auf über 2000 m an einem See und wir befinden uns im Lassen Volcano Nationalpark. Und dieser ist echt schön und eigentlich gibt es viel zu entdecken und sehen. Nur wussten wir das leider vorher nicht...



Wir starteten den Tag mjt mit einem Bad am See, wobei Greta + Gustav eher bestrebt waren, Baumrinden ins Wasser zu werfen, statt zu baden. Und nach einem ausgedehnten Mittagsschlaf ging es dann auf zu ihrer ersten Wanderung. Bevor wir morgen früh (wenn alles klappt) einen 2,5 km "Marsch" mit den beiden durchführen, sollten es heut zum Testen nur 1,1 km sein. Ziel war der "Cold Boiling Lake" - ein See auf 2260 m Höhe, in dem vereinzelt Gasblasen aufsteigen. Also Rucksäcke geschnallt und auf gings...



Zur unseren wenigen Verwunderung tat Greta, daß was sie immer tut, laufen, stehenbleiben und jeden Stein  auf Bissfestigkeit überprüfen. Gustav hingegen zeigte ständig an:"Warum sollte ich laufen? Ich habe doch jemanden, der mich tragen könnte."  Mmh, und so  war es dann auf dem 45 minütigen Hinweg auch - Greta lief viel, Gustav eher weniger.




Am See angekommen waren beide wohl aufgrund des unerwarteten Grüns echt sprachlos. Wir verbrachten eine halbe Stunde dort und die Ruhe und der Blick waren äußerst angenehm.




Der Rückweg war dann schneller - beide hatten auf unseren Schultern ihren Spass. Am Ende hielten wir noch kurz unsere Füße in den kalten Kings Creek - für André war das nix :) Und einen Grund für Gustavs Ningelichskeit der letzten Tage fanden wir auch noch - er bekommt 4 Zähne - die Lücken schließen sich :)





Und so kamen wir halb 7 am Campground an, parkten das Wohnmobil dieses Mal andersherum - und der Kühlschrank läuft wieder. Mittlerweile gefällt uns sogar der Stellplatz und eigentlich ist es schade, dass wir morgen schon weitermüssen.

Zum Abschluss des Tages gingen wir dann noch ein Stück am See entlang und genossen die herrliche Dämmerung...





Und nun sitzen wir hier bei unserem ersten richtigen Lagerfeuer, was funktioniert (das Holz wurde gespendet von unseren netten Nachbarn), und überlegen, ob wir nicht doch noch einen Tag länger bleiben. Eigentlich wollen wir morgen früh zeitig raus...

Dienstag, 29. August 2017

Tag 21 - Medicine Lake

Da wir ja nun seit gestern "Höhlenexperten" sind, wollten wir, wenn wir schon einmal da sind, noch eine besichtigen. Deshalb standen wir um 7 auf - nun das war der Plan. Aufgrund eines Akkumangels von Nadine iPhone klingelte kein Wecker und es wurde um 9. Halb so wild - kurz nach 10 verließen wir unsere schöne Campingsite und fuhren zur "Skull Cave", die uns gestern im Visitor Center für uns 4 empfohlen wurde. Diese tragt ihren Namen jedoch nicht, weil sie so aussieht, eher weil darin zwei menschliche Schädel gefunden wurden. Interessant ist die die Höhle eher wegen ihrer Größe (sie besteht eigentlich aus 3 übereinander liegen Lavaröhren und einer Eisschicht, die bei der tiefsten Röhre ganzjährig am Boden zu sehen ist - das Bild verdeutlicht es eher.



Also packten wir die beiden warm ein, Gustav kam in die Manduca und Greta trug André auf dem Arm. Und ab ging es. Zunächst 100 m auf gepflastertem Weg mit noch etwas Restlicht vom Eingang, dann über Treppen hinunter zur einer sicheren Plattform über der Eisschicht, wo es stockdunkel war. Greta schien das wie immer nicht zu stören, sie wollte eigentlich lieber selber "erkunden" - Gustav war aber auch ganz tapfer, lediglich ein paarmal schien es ihm unheimlich zu sein.






Auf dem Rückweg durfte Greta dann nach den Stufen auch selbst laufen und Gustav tat es ihr kurze Zeit später gleich - immer Richtung Licht :) Und nach 15 Minuten war der Höhlenausflug auch beendet.

Danach besuchten wir kurz den Mammoth Krater, Überrest des Lavasees, der einen Großteil der Lavaröhren schuf. Und dann ging es weiter zum Medicine Lake, wo wir Baden wollten.



Laut Ranger ist die Strasse für Wohnmobile machbar und teilweise auch asphaltiert - naja. Bestätigen können wir das nicht wirklich. Sie ist zwar eben, aber eher ne Rüttelplatte. Wir wurden ganz schön durchgeschüttelt und als wir dann nach 45 Minuten am Medicine Lake ankamen und den Kühlschrank öffneten, kam die Hälfte entgegen :)



Aber dann ging es ans Baden - erstaunlich warmes Wasser und heute war Greta eher die Wasserratte als Gustav.







Unser heutiger Campingplatz liegt nun im Lassen Volcanic National Park. Bis dahin waren es dann noch 2 h Fahrt, welche am Ende schöne Blicke auf den Lassen Peak zuließ. Leider ist der Campground am Summit Lake nicht so, wie es beim Buchen den Anschein machte. Der kleine See auf 2000 m Höhe ist zwar schön , aber unser Platz ist für das Wohnmobil eher ungeeignet, wir stehen zudem schräg, was mal wieder ein Nichtfunktionieren des Kühlschranks nach sich zieht (wir parken morgen bestimmt nochmal um) . Aber die beiden Nächte hier wirds gehen - zumal sich hier Nachts ein unglaublich guter Sternenhimmel präsentiert...